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KELLINGHUSEN „Wir sind gespannt auf Blockflöte, bei mir hat die früher immer gequietscht“, bekannte eine Konzertbesucherin aus Hamburg. Beim Konzert des Ensembles Marsyas Baroque war hingegen kein Quietschen zu hören. Im Gegenteil. Die Musiker begeisterten im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) in der vollbesetzten St.-Cyriacus-Kirche in Kellinghusen.
Im Rahmen der Nachwuchsförderung präsentiert das Festival die Reihe „Meisterschüler und Meister“, in der jeweils ein ehemaliger Schüler mit seinem Meister auftritt. In diesem Fall ging es um die Schülerin Paula Pinn und ihrem Ensemble Marsyas Baroque sowie um den Meister Maurice Steger. „Dass man so virtuos eine Blockflöte spielen kann, hätte ich nicht gedacht“, lobte ein Zuhörer. Die 25-jährige Paula Pinn wurde in Münster geboren und hat mittlerweile zahlreiche Preise erhalten.
Auch ihre Ensemblekolleginnen Maria Carrasco Gil (Barockvioline), Konstanze Waldosch (Barockcello) und Sara Johnson Huidobro (Cembalo) sind preisgekrönt und haben sich der Alten Musik verschrieben.
Maurice Steger ist mit verschiedenen Orchestern auf allen großen Bühnen zu finden und dankte nicht nur für den Beifall. „Es ist eine Ehre, junge Menschen groß werden zu sehen und dann mit ihnen auftreten zu dürfen“, sagte der Flöten-Meister und lobte die Akustik der Kirche. Die Werke von den Gebrüdern Pla, von Uccellini, Rossi, Castello, Fontana und Telemann zeigten bereits im ersten Konzertteil, wie gekonnt und selbstbewusst die Musiker ihre Instrumente beherrschten.
Maurice Steger gab im zweiten Teil Informationen zu den Stücken von Joseph Bodin de Boismortier sowie Johann Sebastian und Wilhelm Friedemann Bach. Anhaltender Applaus forderte eine Zugabe, die die Künstler auch erfüllten.
Seit 2016 ist Kellinghusen Spielstätte beim SHMF, und der Kulturkreis Kellinghusen Ausrichter der Konzerte. Der Vorsitzende Reinhard Rübner, der mit seinem Team das Konzert ausgerichtet hat, zeigte sich äußerst zufrieden. Während seine Mitstreiter mit Getränken und Schnittchen für eine entspannte Atmosphäre vor der Kirche sorgten, beschaffte Rübner spontan Eintrittskarten für einige Besucher, kümmerte sich um die Funktionstüchtigkeit des Toilettenwagens und verschaffte einem E-Wagen-Fahrer die nötige Stromversorgung.

sko